Mit dem Kugelschreiber die Zukunft in die Hand nehmen – und wählen gehen Podiumsdiskussion am Goethe-Gymnasium mit Anja Karliczek (CDU) und Jürgen Coße (SPD)

Mit dem Kugelschreiber die Zukunft in die Hand nehmen – und wählen gehen Podiumsdiskussion am Goethe-Gymnasium mit Anja Karliczek (CDU) und Jürgen Coße (SPD)

Ibbenbüren 24.5.2024. Welche Bedeutung Europa für uns in Deutschland hat, wollten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 des Goethe-Gymnasiums am Freitagvormittag wissen. Zu einer Podiumsdiskussion hatten daher die Fachschaft Sozialwissenschaften unter der Leitung von Michael Kosler und Tim Wamer zusammen mit dem Leistungskurs des Jahrgangs Anja Karliczek (CDU) und Jürgen Coße (SPD) als Bundestagsabgeordnete des hiesigen Wahlkreises eingeladen. Schulleiter Lars Buchalle erklärte in seiner Begrüßung an die Schülerinnen und Schüler gerichtet: „Ihr seid es, die der Demokratie eine Stimme verleihen könnt.“ Die Schülerinnen und Schüler werden am 9. Juni bei der Europawahl zum ersten Mal ihr Wahlrecht ausüben dürfen. Daher wollten sie in dieser Diskussion ihre Fragen über die zum Teil kontroversen politischen Positionen loswerden.

Durch die Podiumsdiskussion führten die Moderatoren Henry Schnetgöke, Ben Kreling und Julius Goldbeck aus dem Sowi-LK. Zum Einstieg erkundigten sie sich, was die beiden Abgeordneten jeweils zu ihrem politischen Engagement motiviert habe. Einen Jugendtreff aufbauen oder sich für den Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen einsetzen in ihren jeweiligen Heimatgemeinden– damit habe es angefangen. „Politisches Engagement für demokratische Strukturen fängt bei der Wahl zum Klassensprecher oder auch zum Vorstand des Schützenvereins an,“ fasste Coße anschaulich zusammen.

In der Diskussion ging es im Kern um die Frage, welche Bedeutung die Europawahl für uns in Deutschland hat. Karliczek verwies in ihrer Antwort auf die Richtlinien der europäischen Union, die immer einen Rahmen für eine nationale Gesetzgebung darstellten. „Die Europawahl ist die meist unterschätze Wahl,“ stellte sie daher fest und mahnte gleichzeitig: „Wenn diese Wahl nur als Denkzettelwahl genutzt wird und nur noch extreme Positionen gewählt werden, dann bedeutet das eine große Gefahr für Europa.“ Die weiteren Fragen der Goethe-Gymnasiasten betrafen die Unterstützung der Ukraine durch Deutschland und die EU und ob die Ukraine ein Mitglied der Europäischen Union werden solle. Die beiden Mitglieder des Bundestags waren sich einig: Die Unterstützung müsse anhalten und ein EU-Beitritt sei konsequent. Auch zu Fragen, die den Klimaschutz und Migration betreffen, sollten die Eingeladenen Stellung nehmen. Abschließend wollten die Schülerinnen und Schüler wissen: Sollte den Mitgliedsstaaten der EU ermöglicht werden, im Pass neben männlich und weiblich auch eine andere Geschlechtszugehörigkeit einzutragen?

Der Schüler Steve Hartmann resümierte am Ende der Podiumsdiskussion, dass ihm nun manche Position viel klarer geworden sei und meinte: „So verstehe ich die Positionen, die ich im Wahlomat gelesen habe, viel besser. Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Parteien haben die Bundestagsabgeordneten differenziert vorgestellt.“ Das Schlusswort hatten die beiden Abgeordneten. „Überlasst eure Zukunft nicht anderen, sondern nehmt sie selbst in die Hand,“ appellierte Coße und motivierte die Erstwählenden, ihr Wahlrecht aktiv auszuüben: „Einen Kugelschreiber kann man in die Hand nehmen und wählen gehen.“ Auch Karliczek unterstrich diesen Appell mit der Feststellung: „Europa ist wichtig für Frieden und Freiheit.“ Für Duy Anh Dong aus dem Sowi-Lk ist klar, dass er am 9. Juni wählen geht, denn: „Ich will meine Zukunft selbst mitgestalten und verändern.“

Dr. Michaela Bank
Goethe-Gymnasium Ibbenbüren